Man kann ja aus vielen Dingen eine Wissenschaft machen. Und Weinliebhaber haben, so zumindest mein Eindruck, die leichte Tendenz dazu, aus ihrer Weinleidenschaft eine Weinwissenschaft zu machen.
Übersicht
Das kann recht amüsant sein, oft ist es aber ein wenig anstrengend. Daher ist es auch mit dem Wein nicht so kompliziert, wenn man weiß, wie. Hier ein kleiner Ratgeber, welcher Wein zu welchem Gang oder Gericht passt. Vollkommen subjektiv, dafür unkompliziert.
Allgemeine Wein-Übersicht
- Weißwein:
- Leichte und frische Weißweine wie Sauvignon Blanc passen gut zu Salaten, leichten Fischgerichten und Meeresfrüchten.
- Mittelkräftige Weißweine wie Chardonnay harmonieren gut mit Geflügel, cremigen Saucen und Gerichten mit Butter oder Käse.
- Rotwein:
- Leichte Rotweine wie Pinot Noir passen zu Gerichten mit zartem Fleisch, wie Huhn, Schweinefleisch oder Lachs.
- Mittelkräftige Rotweine wie Merlot sind vielseitig und passen zu Pizza, Pasta, Burger und verschiedenen Käsesorten.
- Kräftige Rotweine wie Cabernet Sauvignon passen zu herzhaften Fleischgerichten wie Rind, Lamm und Wild.
- Roséwein
- Roséweine sind oft vielseitig und passen gut zu leichten Sommergerichten, gegrilltem Gemüse und Salaten.
- Süßwein/Dessertwein
- Süßweine wie Riesling Spätlese oder Dessertweine passen gut zu Desserts, Kuchen und Käse.
Es ist wichtig zu beachten, dass persönliche Vorlieben variieren können.
Ein gutes Essen fängt natürlich mit einem Aperitif an, dafür empfehlt sich etwa prikelndes, ein guter Crémant oder natürlich Champagner, etwa ein Aubry Champagne Brut (rund 35 Euro die Flasche).
Fondue & Raclette
Wir wollen frische Weißweine mit guter Säure, denn das Essen ist schon schwer genug. Wir brauchen eine gewisse Frische, um die Reichhaltigkeit des Käses zu überdecken. Daher sollten es dann Weißweine mit ausreichend Körper, aber auch mit knackiger Säure sein. Ein klassischer weißer Burgunder etwa. Dies ist der Einstiegs-Burgunder von Starwinzer Laurent Ponsot (Laurent Ponsot Bourgogne Cuvee du Perce-Neige 2018 (Die Flasche für 30 Euro)
Für klassisches Käsefondue, das oft mit Emmentaler und Gruyère zubereitet wird, empfehlen sich Weißweine wie ein trockener Riesling oder ein Chardonnay. Diese Weine haben die Säure und Frische, um das reiche, geschmolzene Käsegericht auszugleichen.
Fischgerichte
Für den Fisch suchen wir auch nach einem weißen Begleiter. Wir wollen etwas mehr Körper und Kraft, aber wir bleiben beim Chardonnay, denn die Butternote und der volle Körper passen einfach wunderbar zu diesem Süßwasserfisch.
Für Fischgerichte gibt es allgemein eine breite Palette von Weinoptionen, die je nach Zubereitungsart, Aromen und persönlichen Vorlieben variieren können. Leichte Fischgerichte wie gebratener oder gedünsteter Fisch passen gut zu leichten und frischen Weißweinen wie Sauvignon Blanc, Pinot Grigio oder Albariño, die die zarten Aromen des Fischs hervorheben. Aromatischere Fischgerichte mit würzigen oder kräuterigen Saucen könnten gut mit Weißweinen harmonieren, die ausgeprägte Aromen haben, wie Gewürztraminer oder Viognier. Ein Chardonnay kann zu einer Vielzahl von Fischgerichten passen, insbesondere wenn er eine gute Balance zwischen Säure und Cremigkeit aufweist. Er eignet sich gut für Butter- oder Zitronensaucen. Ein trockener Roséwein kann oft zu leichteren Fischgerichten passen, insbesondere wenn sie gegrillt oder auf mediterrane Weise zubereitet sind.
Geflügel
Für Geflügelgerichte eignen sich oft Weißweine mit mittlerem Körper wie Chardonnay oder Viognier. Diese Weine haben ausreichend Fülle, um mit der zarten Textur des Geflügels umzugehen, und ihre milden Aromen ergänzen gut die Vielfalt an Zubereitungsmethoden und Gewürzen, die bei Geflügel verwendet werden können. Je nach Zubereitung und Saucen können auch leichtere Rotweine wie Pinot Noir oder ein hell gekühlter Rotwein eine angenehme Ergänzung sein.
Mein Favorit ist ein schöner leichter Rotwein, der nicht zu kräftig ist, aber dennoch genug Kraft hat, um interessant zu sein. Dabei denke ich sofort an Pinot Noir (Spatburgunder) aus Frankreich oder Nebbiolo aus Italien, die beide sehr gut geeignet sind.
Wildgerichte
Für Wildgerichte, die oft kräftig im Geschmack sind, empfehlen sich in der Regel kräftige Rotweine. Rotweine wie Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah passen gut zu den reichhaltigen Aromen von Wildfleisch. Ihre tiefen Fruchtnoten und robusten Tannine können die Intensität des Wildgeschmacks ausbalancieren. Je nach Zubereitung und Beilagen kann ein gereifter Rotwein mit komplexen Aromen und sanften Tanninen die Erfahrung weiter verbessern.
Nachtisch
Wenn nach der leckeren Hauptspeise noch Platz für ein Dessert ist, kann dieses mit einem Dessert-Wein veredelt werden.
Zum Nachtisch passen verschiedene Arten von Dessertweinen, die oft süß und aromatisch sind. Für süße, schokoladige Desserts wie Schokoladenkuchen oder Schokoladenmousse könnten Dessertweine wie Portwein oder ein kräftiger Rotwein mit süßen Nuancen passen. Bei fruchtigen Desserts wie Obstkuchen oder Obsttartes könnten süße Weißweine wie Sauternes, Eiswein oder Moscato d’Asti eine gute Wahl sein. Zu cremigen Desserts wie Crème brûlée oder Panna Cotta könnten leichte, süße Weine wie Muskateller oder Spätlese-Rieslinge passen. Die Wahl des Dessertweins hängt oft von der Süße des Desserts und den individuellen Vorlieben ab. Ziel ist es, einen Wein zu wählen, der die Süße des Desserts ausgleicht und harmoniert, anstatt sie zu übertönen.