Ein guter Ausgangspunkt für Urlaub im Chiemgau ist das Hotel Gut Ising. Es liegt nicht weit vom See entfernt, in der Gemeinde Ising. „Urlaub nach Gutsherren Art“ verspricht der Hoteldirektor Robert Marat. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Anlage war tatsächlich einmal ein Gutshof, bis auf die 2000 Jahre alte römische Villa Osingia gehen die Spuren zurück.
Heute finden die Gäste hier alles, was man von einem vier Sterne Hotel erwartet. Auf 7 Häuser verteilen sich die insgesamt 103 Zimmer. Jedes hat seinen eigenen Charakter, ob mit Biedermeiermöbeln eingerichtet, oder im Landhausstil wie im Gutshaus. Vom Gut aus ist man schnell am See und am eigenen Botshaus, oder man fährt mit dem Rad in die Umgebung. Aber auch die Sportmöglichkeiten auf dem Gutshof sind beachtlich: Reiten, Polo, Tennis, Bogenschießen, Kegeln oder Golf – alles ist möglich. Ein großes Hallenbad, Saunen und ein Wellnessbereich runden das Angebot ab.
Das der Chiemgau kulinarisch einiges zu bieten hat, zeigt mir eine Radtour. Wir starten Gut Ising. Mit den Additive-Rädern geht es nicht dem See entgegen, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Die Räder laufen gut, es geht vorbei an einer alten Keltenschanze, an Bauernhöfen und Wäldern. Irgendwann sieht man zum ersten Mal die Alz. Der Fluss mäandert durch die Landschaft. Die Alz ist der Abfluss des Chiemsees und verlässt den See bei Seebruck. Hier fließt sie ruhig durch die Landschaft, im Sommer ist das Wasser relativ warm und ideal um sie mit Booten zu befahren. Auf dem Weg zum Kloster Baumberg begleitet uns die Alz immer wieder.
Der Fluss fließt im Tal, auf dem Berg thront das Kloster. Es wurde um 1107 von Graf Berengar gegründet und um 1600 im Stil des Barock umgestaltet. Am 1755 wurde eine völlig neue Kirche im Stil des Rokoko errichtet. In diesem Zustand ist die Kirche heute noch zu besichtigen. Im Jahr 1612 wurde die Klosterbrauerei Baumburg gegründet, sie braut bis heute. Der Braumeister Dominik Tapper erwartet uns bereits. „Wir liefern nur im Umkreis von 40 Kilometern“, sagt er zum Konzept der Brauerei. Dazu gehört auch, dass man den Energiebedarf aus einem eigenen Wasserkraftwerk deckt und neben der Qualität des Bieres auch die Umweltbelange immer im Blick hat. „Wir müssen den gesamten Geschmack aus dem Malz erreichen“, so der Brauer. Heraus kommt ein kräftiges, würziges Bier, wie etwa das Bio Klosterdunkel. Unten im Keller, wo selbst im Sommer die Temperaturen angenehm kühl sind, zeigt er das „Versuchslabor“ der Brauerei. Bier, eingelagert in Holzfässern, soll nach einer Lagerzeit einen besonderen Geschmack bekommen. Ob es funktioniert? Das steht noch nicht fest, denn das Experiment ist noch nicht abgeschlossen.
Nach dem Mittagessen im Bräuerstüberl fahren wir weiter. Den Berg vom Kloster herunter und an Wiesen vorbei. Dann stehen wir an einer kleinen Treppe, unten angekommen sind wir an der Alz. Eine Seilfähre bringt die Radler an das andere Ufer. „Bitte läuten“ steht auf einem roten Schild, dann kommt die Wirtin aus dem nahe gelegenen Gasthaus und bringt die Radler gegen ein kleines Trinkgeld trocken über den Fluss. Von dort sind es nur noch ein paar Kilometer bis zum Gut Ising.
Ein neues Fahrradverleihsystem macht das Radeln im Chiemgau noch entspannter. Mit einem Anruf können Räder der Firma Additive Bikes bestellt werden. Diese werden individuell an die Fahrer angepasst und direkt zum Hotel gebracht. Ein Shuttlebus vernetzt zudem 40 Verleihstationen an denen Fahrräder ausgeliehen werden können.
Die Räder von Additive Bikes
In Prien am Chiemsee hat die Firma Additive Bikes ihren Sitz. Hier entstehen feine, leichte Hightech-Räder. Und die sehen zudem auch noch sehr schick aus. Ob mit elegantem weißen Rahmen oder im Löwenoutfit – durch eine Tasche, die zwischen dem Rahmen angebracht ist, sind die Räder schon von weitem zu erkennen.
Vom Gut Ising fahren wir nach Seebruck, es geht die sanften Hügel herunter bis an den See. An Stationen des archäologischen Rundwegs und Skulpturen des Künstlers Heinrich Kirchner vorbei geht es zum Kloster Seeon. An der Seeoner Seenplatte liegt das Kloster, das im 18. Jahrhundert Künstler wie Haydn und Mozart anzog.
Vom Kloster ist man in wenigen Kilometern am Hilgerhof in Pittenhart. Dieser wurde 1724 erbaut und ist heute zum Teil in seinem ursprünglichen Zustand wieder hergestellt. 1963 kaufte der Münchner Versicherungsdirektor Tosso Herz das Gebäude und ließ es in seinen ursprünglichen Zustand erhalten. Nach seinem Tod vermachte er das Gebäude an den Landkreis Traunstein, seitdem ist es ein Heimatmuseum. Im Obergeschoss findet sich ein uriger kleiner Saal.
Herbert Meyerhofer betreibt das Gasthaus „Zum Alten Wirt“ in Seeon. Heute Abend serviert er im Hilgerhof Tomaten- und Bärlauchsuppe, gebratenes Saiblingsfilet mit grünen Spargel und bayrische Creme. Eine Kombination wie die Landschaft im Chiemgau: lieblich, natürlich und ein Genuss.
Links & Tipps
www.inzell.de (Jetzt gibt es die Inzell Card, damit erhalten Gäste zahlreiche Rabatte in und um Inzell)
www.eisstadion-inzell.de (DIm März 2011 fand dort die Weltmeisterschaft statt)
www.radwandern.com Infos zu Radtouren und Radpauschalen