Bei der Einrichtung spielt für mich Wandfarbe eine ganz wesentliche Rolle. Denn sie setzt – im wahrsten Wortsinn – den Grundton des Raumes. Außerdem sind Wandfarben eine Möglichkeit, um mit vergleichsweise wenig Aufwand einem Raum ein vollkommen anderes Ambiente zu geben. Und mit dem passenden Werkzeug geht es sogar ziemlich schnell. Wir haben zum ersten Mal nicht gerollt, sondern gesprüht. Das sind unsere Erfahrungen.
Die Ausgangslage ist eine mit Raufaser tapezierte Wand im Wohnzimmer. Diese ist langweilig weiß. Der Raum braucht mehr Ambiente. Daher fiel die Wahl auf eine grüne Farbe aus der Schöner-Wohnen-Kollektion. Zum ersten mal möchte ich nicht Rollen, sondern sprühen.
Das Material
Unser Werkzeug kam von J. Wagner GmbH. Das Unternehmen vom Bodensee ist ein weltweit führenden Hersteller von Geräten und Anlagen zur Oberflächenbeschichtung mit Pulver- und Nasslacken, Farben und anderen flüssigen Materialien. Die Anfänge des Unternehmens gehen bis in das Jahr 1947 zurück. Heute arbeiten weltweit rund 1.600 Mitarbeitern in 15 operativen Unternehmen und rund 300 Vertretungen für die Firma. Eigner der WAGNER-Gruppe sind die Josef-Wagner-Stiftungen, die ausschließlich gemeinnützige, karitative Ziele verfolgt.
Die Farbe ist aus der Schöner-Wohnen-Kollektion. Regelmäßig kommen hier neue Farbtöne raus, durch die Partnerschaft mit dem Magazin Schöner Wohnen gibt es eine gute Vorauswahl. Hergestellt werden sie von J. D. Flügger. Permanente Qualitäts- und Prozesskontrollen vom Rohstoffeingang bis zur Auslieferung sorgen dafür, dass alle Produkte von SCHÖNER WOHNEN-Farbe stets höchste Ansprüche erfüllen.
Laut einer Umfrage der Meinungsforschenden von YouGov ist nach dem Umräumen die Farbneugestaltung die beliebteste Art der Deutschen für ein “kosmetisches Update”. Mein ganz subjektiver Eindruck: leider merkt man das in vielen Wohnungen nicht, immer noch dominiert hier Weiß.
Meine Tipps
Wählt eine zeitlose Farbe, die mit der Einrichtung harmoniert. So werdet ihr ein harmonisches Gesamtbild bekommen. Und ihr werdet lange Freunde an der Gestaltung haben.
Wenn ihr nicht sicher seid, welche Farbe passt und welche Farben harmonieren, dann lasst Euch von der Natur inspirieren. In meinem Fall ist es ein Grünton (Wald), dieser passt gut zu meinen braunen Holzmöbeln (Wald), aber auch Grau (Felsen/Berge) würde gut passen. Und Blau (Meer) würde etwa gut einem hellen beige (Strand) passen.
Verschafft Euch erst einen Überblick über passende Farben und nutzt Mustertafeln, um die Farbe bei verschiedenen Lichtstimmung in der Wohnung zu sehen.
Wenn es dann ans Werk geht: Die Vorarbeit ist genauso wichtig, vielleicht noch wichtiger, wie das Streichen selbst. Auch wenn das Abkleben manchmal nervt und man eigentlich ja streichen möchte. Wenn Du hier nicht sauber arbeitest, rächt es sich hinterher. Verwende Folien großzügig, das spart hinterher viel Zeit beim Saubermachen.
Steichen? Sprühen!
Bei größeren Flächen ist Rollen schnell, aber spritzen noch schneller (und es schont den Arm). Ich habe für meine Wand den Wagner Universal Sprayer W590 verwendet. Das ist eine Spühüistole, die sich in der Hand halten lässt, und mit der Innenwandfarbe auch unverdünnt aufgetragen werden kann. Man fühlt die Farbe in den unteren Behälter, schraubt diesen dann wieder an, und ist startklar. Die sehr leistungsstarke Turbine im Inneren verwandelt die Farbe, zu einem feinen Sprühnebel, wie man es vielleicht von Lacken kennt.
Bevor man startet, sollte man bei den Einstellungen etwas herumprobieren. Hier kann man die Breite des Strahles etwas variieren. Es lohnt sich, das zu testen, bevor man dann loslegt. Das Streichen selbst ist dann schnell erledigt. Der Hersteller gibt 6 Minuten für 15 Quadratmeter an. Und es geht in der Tat ziemlich schnell. Danach alles gut trocknen lassen und das Gerät wieder reinigen.
Durch den gezielten Farbauftrag tropft und spritzt nichts. Und wer noch flexibler sein möchte, findet neue Modelle sogar mit Akku, also ohne Kabel.
Nicht nur Wände lassen sich so streichen, auch kleinere Gegenstände werden so gleichmäßig und gründlich mit der Farbe versehen.
Ich habe in der passenden Wandfarbe gleich noch einige Bilderrahmen für die gegenüberliegende Wand gestrichen. Eine Sache von weniger Minuten.
Signature Wand: Machen oder lassen?
Die Wand verleiht dem Raum mehr Wärme, er wirkt harmonisch und gemütlich. Das graue Sofa passt perfekt dazu. Das Ergebnis des Sprühens ist ein gleichmäßiger Farbauftrag, die meiste Zeit brauchte ich für das Vorbereiten mit dem Abkleben.
Ich lese immer wieder in Beiträgen von InnenarchitektInnen, dass man eine “Signature Wand”, also die besondere (farbliche) Gestaltung nur einer Wand in einem Raum besser lassen sollte, und hier nach dem Motto entweder der ganze Raum, oder eben gar nicht, streichen sollte. Ich halte das in dieser Grundsätzlichkeit für falsch. Es kommt immer auf den Raum an, ob sich die Gestaltung nur einer Wand anbietet. Bei zu kleinen Räumen sorgt es sicher für mehr Unruhe, als es etwas bringt.
Aber bei größeren Räumen, oder bei halb-offenen Räumen, kann eine solche Gestaltung sich harmonisch einfügen.
Ein Vorteil der Streich-Methode mit den Wagner-Geräten ist ja, dass es schnell geht. So kann man die Farben auch mal schneller wieder wechseln. Und für mich sind die Farben im Raum sicher das stärkste Mittel, um Akzente und Stimmungen zu setzen. Mein Royalgrau im Schlafzimmer möchte ich genauso wenig missen, wie mein neues Piniengrün im Wohnzimmer.