Es war einer dieser Tage, die so ganz anders enden, als erwartet. Als ich nach Berlin fuhr, war es grade an der Grenze zum Sommer. Ein Tag, an dem man schon gut draußen sitzen konnte. Als ich Abends wieder Richtung Hamburg fuhr, hatte ich dieses frühsommerliche Gefühl dabei, und eine neue Kaffee-Entdeckung. Aber der Reihe nach.
Ich bin ein Mensch, der Rituale braucht. Und eines dieser Rituale ist der Kaffee am Morgen. Idealerweise aus einer Siebträger-Maschine, oder der guten alten Mokka-Maschine. Irgendwann hatte ich verstanden, dass es dabei gut ist, wenn man nicht ständig irgendwelche Parameter ändert. So habe ich meine Kaffee-Marke, meinen Ablauf, meinen Geschmack.
Leider bleibt dabei manchmal das Experimentieren, das Ausprobieren von etwas Neuem, auf der Strecke.
Der Ort, wo ich das feststellte, war ein Kaffee, welches grade an diesem Tag in Berlin, am Ku’damm, eröffnet hatte. Und eigentlich ist es auch kein Kaffee, sondern ein “Coffee Lab”. Das hielt ich anfangs für so einen Berliner-Hipsterkram. Bis ich verstand, dass die Gründer das ernst meinen. Lab, oder Labor, das beutet auszuprobieren, neues testen. Und genau das soll in diesem Lab, mit dem Namen Dongnam, stattfinden.
Meine persönliche Entdeckung war hier vietnamesischer Kaffee. Damit meine ich nicht nur die Kaffeebohnen, sondern auch die Zubereitung. Ich mag ja einfache Dinge, und diese Zubereitung ist einfach, sie braucht keine Maschine, nur einen einfachen Aufsatz für die Tasse. Einfach Kaffeemehl einfüllen, Deckel darauf, Wasser rein, durchlaufen lassen, fertig. Fast. Denn erst die Kondensmilch rundet das ganze richtig ab. Es klingt komisch, aber diese verdammt süße, zähflüssige Kondensmilch, und dieser sehr intensive, kräftige Kaffee, einfach ein Gedicht.
Der Kaffee ist von der Marke „84 Coffee“, dahinter stehen die Gründer, die auch das Dongnam in Berlin betreiben. Hier gibt es in einem sehr modernen Ambiente vom Innenarchitekten Mai Huy Thong Tran unterschiedlichen Röstungen und Zubereitungsarten der typischen Kaffeesorten aus Vietnam, Indien und Indonesien und hausgemachten Bowls und Kuchen.
„Mit unserem frischen Konzept, ausgefallene südostasiatische Spezialitäten in modernem, stylischem Ambiente zu präsentieren, wollen wir im multikulturellen Berlin die Kulturbotschafter Südostasiens sein.“
Geschäftsführer Trieu Linh Vu,
Hier kann man hervorragend auf eine geschmackliche Entdeckungsreise gehen und neues Entdecken. Man muss ich nur darauf ein lassen, es lohnt sich!